Die “Pedemontana” kennenlernen
Die “Pedemontana Veneta”, der venetische Gebirgsrandstreifen, ist ein Gebiet am Fuße der Dolomiten, ein Schatzkästchen, das Perlen von seltener Schönheit, die den meisten verborgen bleiben, umschließt.
Ebenso wie es oft den Menschen Venetiens eigen ist, stellt auch sie sich nicht gern zur Schau: Sie zieht es vor, zurückgezogen, den großen Touristenströmen bewusst verborgen zu bleiben; sie liebt es, sich ganz allmählich und fast schamhaft nur denen zu zeigen, die ihre verborgenen Schätze entdecken möchten.
Sie ist ein kultiviertes Gebiet, das alle, die Schönes lieben, einlädt, die harmonisch anmutenden Venetischen Villen des Palladio, die Gemälde von Jacopo da Bassano und Giorgione oder die Skulpturen des Canova zu bewundern; ihre Erinnerungen reichen weit zurück und begleiten denjenigen, der Zeit mitbringt, auf die Pfade des Ersten Weltkriegs, die den Monte Grappa oder den Pasubio gezeichnet haben; sie legt die Hände nicht in den Schoß und lehrt jeden die handwerklichen Produktionen schätzen, die Venetien zu einer blühenden Region machen; sie hat einen guten Geschmack und lädt alle zu Tisch, die Lust haben, Weine und Speisen zu verkosten, die mit vollem Recht zur öno-gastronomischen Kultur Italiens gehören.
So ist sie, die “Pedemontana”.
Große venetische Schriftsteller haben von ihr erzählt: Antonio Fogazzaro, Luigi Meneghello, Guido Piovene, Mario Rigoni Stern, Virgilio Scapin, Giovanni Comisso; ebenso wie bedeutende ausländische Autoren: die englische Schriftstellerin Vera Brittain und der Nobel-Preisträger Ernest Hemingway, der sich während des Ersten Weltkriegs in der Venetischen Pedemontana aufhielt und hier sein Meisterwerk In einem anderen Landspielen ließ.
Die Worte, die sie schrieben, offenbaren unseren Augen den Charakter dieser Schauplätze.
“Es ist meine feste Überzeugung, dass die venetischen Hügel, die nur durch ein Stück Ebene getrennt den Bergen gegenüberstehen, …das Zentrum einer außergewöhnlichen und zufälligen Zusammenstellung der Natur sind… Vielleicht ist es die Begegnung von Lichtern, denen der Alpen und denen des Meeres, die dort aufeinandertreffen und sich sammeln, dem Licht in einem Diamanten gleich...” - Guido Piovene (1907-1974)
Jacopo Poli
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